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Beijer-Jungs der Tradition verpflichtet und suchen Nachwuchs

Kirchenglocken verkünden durch Anschlagen den Jahreswechsel

Allerdings unterscheiden sich Schreibweise und Aussprache zwischen dem Rhein- und Vechteland. Gleich zu Beginn des Treffens wurde Lindschulte von Stefan Maathuis korrigiert und darauf hingewiesen, dass man es nicht mit einem „ei“ ausspricht. „Das Wort „beijern“ hat hier einen niederländischen Einschlag und wird mit einem weichen und kaum hörbaren „j“ ausgesprochen,“ erklärt Maathuis.

Nachdem das geklärt ist, stellen sich die Beijer-Jungs und Sandra Maathuis zu einem Erinnerungsfoto auf. Sie sind auf Werbetour und wollen Personen gewinnen, sich ihnen anzuschließen, um mit dem Geläut den Jahreswechsel zu verkünden. „Beim Beijern lässt man nicht die Glocken hin und her schwingen. Diese werden fixiert und die Klöppel werden mit Seilen mit Muskelkraft in einem bestimmten Rhythmus gegen die Glockenwandung geschlagen. So entsteht ein ganz anderer Klang als bei einer schwingenden Glocke“, erläutert Hans-Dieter Maathuis.

Nachwuchs wird herzlich bei uns aufgenommen

Einer der dienstältesten Beijer-Kerls ist Heinz Stegink, der schon seit vielen Jahren zum festen Kern der Truppe gehört und auch in diesem Jahr wieder dabei sein wird. Dann allerdings nicht mehr aktiv im Turm am Seil. „Da würde ich mich über Nachwuchs für unsere Truppe freuen, egal ob Jungs oder Wichters,“ äußert sich Stegink. Hans-Dieter Maathuis ergänzt, dass Traditionen nur dann bestehen bleiben können, wenn sie auch gelebt werden, ansonsten drohen sie auszusterben und in Vergessenheit zu geraten. „Hierzu benötigen wir neue Mitstreiter und wir freuen uns über Besucher an Silvester und Neujahr und über starke Arme, die uns beim Beijern unterstützen und sich uns anschließen wollen,“ fügt Maathuis noch hinzu.

Zum Abschluss gemeinsames Mittagessen 

Am Silvestertag beginnt das Beijern um 17:00 Uhr und die erste Runde geht mit kurzen Pausen bis 19:00 Uhr. Nach einer dreistündigen Pause setzen die Beijer-Kerls um 22:00 Uhr ihre Arbeit an den Klöppelseilen bis 24:00 Uhr fort. Ab 0:00 Uhr wird das neue Jahr eingeläutet und nach ca. 15 bis 30 Minuten gibt es eine Pause. Von 6:00 bis 8:00 Uhr geht es in die letzte Runde. Im Anschluss treffen sich die Beijer-Löö zu einem Frühstück, um sich für einen Umtrunk beim Bürgermeister, seinen Stellvertretern und beim Gemeindedirektor zu stärken. Der Beijertag endet mit einem gemeinsamen Mittagessen und einem Eintrag in der Beijer-Chronik. „Die Geselligkeit soll ja schließlich nicht zu kurz kommen,“ teilt Hans-Dieter Maathuis mit einem Augenzwinkern abschließend mit.

Interessierte können sich bei Hans-Dieter Maathuis melden

Wer Interesse hat, bei den Beijer-Löö mitzumachen, kann sich gerne bei Hans-Dieter Maathuis melden. „Wir nehmen Neulinge gerne in unserer Truppe auf und werden sie gut in die Tradition einführen,“ ergänzt Gerd Koopsingraven. Zudem ist das Beijern doch eine gute und nachhaltige Alternative zum „Böllern“, meinen die Beijer-Löö.