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Auftakt zum ersten Pflegetisch

„Was sind die brennenden Themen rund um den Bereich der Pflege?“, fragte Katharina Mehring von der Firma pro-t-in aus Lingen die Teilnehmenden zum Auftakt des ersten Termins zu einem Pflegetisch in der Samtgemeinde Emlichheim. Am häufigsten wurde ihr der Personalmangel genannt.

In seiner Begrüßung wies Samtgemeindebürgermeister Ansgar Duling unter anderem auf die demografische Entwicklung in der Samtgemeinde hin. Noch befinden sich laut Duling in der Samtgemeinde die geburtenstarken Jahrgänge im aktiven Arbeitsleben. Aber das Rentenalter dieser Generation rückt immer näher und in dem Maße, wie diese aus dem Arbeitsleben ausscheiden, komme der Nachwuchs nicht nach. Dabei zeichne sich in vielen Bereichen schon jetzt ein Fachkräftemangel ab. Der Bereich der Pflege mache nach Aussagen von Hanna Reurik, Steuerungsmitglied der Grafschafter Pflegetische, und Gesine Helweg vom Regionalen Pflegekompetenzzentrum (ReKo) hier keine Ausnahme.

23. Februar 2023  von Dieter Lindschulte
Treffen zum ersten Pflegetisch
© Dieter Lindschulte

Wie umgehen mit dem demografischen Wandel und mit Fachkräftemangel?

Mit dem Auftakt zum Pflegetisch möchte die Samtgemeinde Emlichheim die Herausforderungen des demografischen Wandels und den Mangel an Fachkräften stärker in den Fokus nehmen. Der Einladung der Samtgemeinde folgten Vertreterinnen und Vertreter lokaler Pflegeeinrichtungen und Pflegediensten, der Hausärzte, des Seniorenbeirats und Ratsmitglieder. Gemeinsam unter Leitung von Katharina Mehring von pro-t-in wurden die aktuellen Herausforderungen auf den Tisch bzw. auf den Pflegetisch gelegt. Neben dem Personalmangel wurden die stark gestiegenen Kosten genannt bzw. die Auswirkungen der Inflation. Die Nachfrage nach Pflegeleistungen ist ungebrochen hoch und man erwartet hier einen weiteren Anstieg. Teilweise verbunden mit steigendem Anspruchsdenken hinsichtlich der Pflegeleistungen. Auch fehle es an ehrenamtlichen Kräften. Gesetzliche Hürden und eine überbordende Bürokratie lassen die Verantwortlichen das eine oder andere Mal verzweifeln. Daher wird es immer schwieriger, passgenaue Angebote für die Klienten bereitzustellen.

Lösungsansätze besprochen

Aber nicht nur Problemstellungen und Herausforderungen wurden thematisiert, sondern auch Lösungsansätze besprochen. Ein Sprachkurs für ausländische Pflegekräfte vor Ort könne schon viel bewirken und Entlastung für die Teilnehmenden bringen. Gesehen wird auch ein Bedarf an Wertschätzung für den Pflegeberuf, den man mit Öffentlichkeitsarbeit unterstützen könnte. Infoveranstaltungen und Schulungen für pflegende Angehörige wären weitere Elemente in diesem Instrumentenkasten. Angebote, die zu den hauswirtschaftlichen Dienstleistungen gehören, helfen zum einen im Haushalt und zum anderen entlasten sie die Pflegedienste. Daher werden sie als zusätzlichen Baustein im Bereich der Pflege gesehen.

Wichtig: Kooperation und Zusammenarbeit

Zum Schluss des ersten Pflegetisches unterstrichen die Teilnehmenden, dass es wichtig ist, in diesem Handlungsfeld zu kooperieren und zusammenzuarbeiten. „Wir haben hier viele spannende Themen, Herausforderungen und Aufgaben für die kommenden Treffen am Pflegetisch der Samtgemeinde Emlichheim“, resümiert Samtgemeindebürgermeister Ansgar Duling nach dem ersten Abend und bedankte sich bei den Teilnehmenden für die rege und offen Diskussion.